Die Vereinsgeschichte - ein historischer Rückblick


Gründung 1829:

Quelle: Kreisarchiv Heinsberg
Quelle: Kreisarchiv Heinsberg

Der Städtische Musikverein zählt zu den ältesten Vereinsgemeinschaften der Stadt. Lediglich die Schützenbruderschaft "Unserer lieben Frau" von 1418 ist älter.

Leider gingen bei der Zerstörung von Erkelenz im 2. Weltkrieg die meisten Aufzeichnungen verloren. Weiter zurück liegende Ereignisse konnten von Überlebenden nur bruchstückhaft rekonstruiert werden.

 

Bei der Gründung 1829 war der Musikverein ein Streichorchester. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte hat sich der Verein bis heute zu einem leistungsfähigen Blasorchester entwickelt.

 

Diese Entwicklung begann sehr wahrscheinlich im Jahr 1898, als der Verein sich durch die Bläser der Kapelle Reulecke verstärkte.

Zeit bis zum 2. Weltkrieg

Städtischer Musikverein Erkelenz 1903
Städtischer Musikverein Erkelenz 1903

Nach dem 1. Weltkrieg begann die 1. Hochzeit für den Verein. Damals gelang es Franz Frings alle engagierten Bläser im Stadtgebiet und darüber hinaus für den Städtischen Musikverein zu gewinnen.

Unter seiner Leitung wurden die sog. Promenadenkonzerte wieder aufgenommen. Diese fanden am Franziskanermarkt vor großer Zuschauerkulisse statt in einer eigens für diesen Zweck hergerichteten Anlage.

 

Ein weiterer Höhepunkt war die Gestaltung der Festwochen im Jahre 1926 anlässlich der 600-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte an Erkelenz durch den Grafen Reinald von Geldern. Bei dieser Gelegenheit trat der Verein erstmals in Uniform auf, die schon damals mit Hilfe von Spenden aus der Einwohnerschaft gekauft werden konnten.

Nach Ende des 2. Weltkriegs

Städtischer Musikverein Erkelenz Blechbläser in den 50er Jahren
Blechbläser in den 50er Jahren

Nach Kriegsende war der Neubeginn nicht einfach. Viele Vereinsmitglieder kehrten aus dem Krieg nicht nach Hause zurück und die verbliebenen Mitglieder waren schon in die Jahre gekommen. Ausserdem waren der größte Teil der Instrumente und des Notenmaterials vernichtet worden.

 

Doch trotz aller Probleme und Schwierigkeiten - mangelnde Instrumente, kein Notenmaterial, keine Nachwuchsausbildung - schafften es einige wenige Idealisten immer wieder, Feste innerhalb der Bürgerschaft musikalisch zu umrahmen. Das waren insbesondere

  • die Gebrüder Frings und Dahmen
  • Josef Eickels
  • Peter & Paul Brünell
  • u.a.

Der Versuch, im Jahre 1950 wieder regelmäßige Proben durchzuführen, scheiterte jedoch kläglich.

 

Engagierter Wiederaufbau ab 1952

Städtischer Musikverein Erkelenz 1957
Städtischer Musikverein Erkelenz 1957

Auf Initiative des damaligen Oberpfarrers Wiggers und des Vereinsmitgliedes Peter Brünell wurde 1952 der Wiederaufbau des Vereins mit Nachdruck voran getrieben.

 

Dirigent wurde Oskar Strassel und den Vorstand bildeten die Herren Heinrich Dahmen, Max Schnabel und Paul Brünell.

 

In dieser Zeit wurden einheitliche blaue Schirmmützen angeschafft. Für Uniformen reichte das Geld nicht, die waren viel zu teuer. Damals begann der bis heute andauernde Kampf um die nötigen Geldmittel und den noch viel mehr notwendigeren Nachwuchs.

 

1954 übernahm Franz Fassbender den Vorsitz des Vereins bei einer Mitgliederzahl von 12 Aktiven. Deshalb wurden Konzerte und größere Veranstaltungen mit Hilfe der Freunde des Musikvereins Lövenich durchgeführt.

1965 gibt es neue Uniformen

In diesen Zeiten führte ein häufiger Dirigentenwechsel zu Schwierigkeiten bei der musikalischen Aus- und Weiterbildung der aktiven Mitglieder.

 

Auch das äußere Erscheinungsbild ließ sehr zu wünschen übrig. Doch dank der Spendenbereitschaft der Erkelenzer Bürger und einer Beihilfe der Stadt konnten 1965 neue Unifomen zum Preis von 6.000,00 DM angeschafft werden.

 

Als Gastdirigent kreuzt Erwin Klotz 1965 erstmals die Wege des Städtischen.

1966 - Tausend Jahre Erkelenz

Städtischer Musikverein Erkelenz beim Landesmusikfest 1967 unter Dirigent Jungbluth
Landesmusikfest 1967 unter Dirigent Jungbluth

 

 

 

Im Rahmen der Festwochen zu "1000 Jahre Erkelenz" richtet der Verein das 2. Rheinische Landesmusikfest aus, das mit einem großen Festumzug durch die Stadt endet.

 

Ausserdem nahm der Verein beim "Spiel ohne Grenzen" musikalisch teil.

 

1967 übernahm Dr. Joseph Eschweiler den Vorsitz des Vereins.

1968 übernimmt Erwin Klotz Dirigat und Ausbildung

Städtischer Musikverein Erkelenz beim traditionellen Weihnachtsspielen auf dem Erkelenzer Marktplatz 1971
Traditionelles Weihnachtsspielen auf dem Erkelenzer Marktplatz 1971

 

 

 

Mit Erwin Klotz übernimmt 1968 ein absoluter Praktiker den Taktstock und die Ausbildung.

Seine Arbeit zeigte bald große Erfolge und fortan ging es bergauf.

 

U.a. baute er auch die EMV-Big-Band auf, die fast 15 Jahre zusammen spielte.

Der Städtische Musikverein nahm in den kommenden Jahren an den folgenden besonderen Veranstaltungen teil:

  • 1969 Landesmusikfest in Kohlscheid (1. Rang in der Mittelstufe)
  • 1972 Wertungsspiel und Konzert im Leverkusener Forum (1. Rang in der Mittelstufe)
  • 1973 Vermeintliches 75-jähriges Bestehen des Vereins mit einem Festkonzert mit der Royal Air Force und der Harmonie Cecilia Maasbracht.
  • 1974 Konzert mit der RAF-Band Germany in der Erkelenzer Stadthalle
  • 1975 Gegenbesuch in Maasbracht bei der Harmonie Cecilia
  • 1976 Besuch in St. James mit der Aufführung der "Deutschen Messe" in der Kirche Mont-St.-Michel
  • 1983 Landesmusikfest in Übach-Palenberg (1. Rang in der Mittelstufe)
  • 1984 Besuch in St. James zum 10-jährigen Partnerschaftsjubiläum
  • 1989
    • Stadtmusikfest am 10. September
    • Konzert zum 160 jährigen Bestehen am 4. November
    • ein Projekt mit der Franziskus-Schule Erkelenz zur Förderung des Nachwuchses unter der Leitung von Erwin und Eckhard Klotz
  • 1994 Landesmusikfest in Erkelenz

Dirigentenwechsel 1995

Städtischer Musikverein Erkelenz beim Wertungsspiel 1997 in Brilon
Städtischer Musikverein Erkelenz beim Wertungsspiel 1997 in Brilon

Nachdem Erwin Klotz aus Altersgründen die musikalische Leitung abgegeben hat, übernimmt Georg Landmesser 1995 das Dirigat.

 

1996 übernimmt Heinz Musch den Vorsitz des Vereins. Die Konzertreihe "Kontraste" wird ins Leben gerufen. Es findet nun alljährlich ein Konzert mit einem Konzertpartner statt.

 

Am 3. Mai 1997 nimmt der Städtische im Rahmen des Landesmusikfestes in Brilon am Wertungsspiel in der Mittelstufe teil und darf sich über über die Bewertung "mit sehr gutem Erfolg teilgenommen" freuen.

Erneuter Dirigentenwechsel 1999

Städtischer Musikverein Erkelenz 1999 vor Haus Hohenbusch
Städtischer Musikverein Erkelenz 1999 vor Haus Hohenbusch

1999 übernimmt der damalige Leiter des Landespolizeiorchesters Hans-Paul Breuer das Dirigat des Städtischen Musikvereins.

 

Vom 27. - 29. August 1999 veranstaltet der Städtische Musikverein die "Erkelenzer Musiktage Hohenbusch" mit Rock, Brass und Classic und präsentiert so der Bevölkerung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 170-jährigen Bestehen Musik verschiedener Genres. Ausserdem gestaltete der Verein in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit St. James musikalisch in Erkelenz.

 

2000 besucht der Verein die Partnerschaftsstadt Bad Windsheim und leistet seinen Beitrag zur Gestaltung der Partnerschaftsfeier mit einem Konzert und einer Messe. 2001 nimmt der Verein am 1. September am internationalen Musikfest in Hohenbusch teil.

Erster Auftritt der Junior Band 2003

Städtischer Musikverein Erkelenz beim Jahreskonzert 2003 in der ausverkauften Erkelenzer Stadthalle
Städtischer Musikverein Erkelenz beim Jahreskonzert 2003 in der ausverkauften Erkelenzer Stadthalle

Am 17. Mai 2003 gestaltet der Städtische Musikverein zum ersten Mal alleine ein Konzert in der ausverkauften Stadthalle in Erkelenz.

 

Bei diesem Konzert tritt auch zum ersten Mal die neugegründete Junior Band mit einem eigenständigen Programmpunkt auf.

Ausserdem werden bei diesem Konzert die neuen Uniformen präsentiert.

 

Dank der intensiven Jugend- und Erwachsenenausbildung kann in diesem Jahr eine Mitgliederzahl von 100 Aktiven verzeichnet werden.

Verleihung der Pro-Musica-Plakette 2004

Am 21. März 2004 erhält der Verein die höchste Auszeichnung, die ein Verein in Deutschland erhalten kann - die Pro-Musica-Plakette - vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau für über 100-jähriges Wirken in der Volksmusik verliehen.

 

Das Jahreskonzert fand am 1. Mai 2004 in der ausverkauften Stadthalle statt. Die Besetzung mit 51 Aktiven im Stammorchester und 35 Aktiven in der Junior Band zeigte eindrucksvoll den Aufschwung, den der Verein durchgemacht hat.

 

Auch das Konzertthema "Sinfonic Winds around the World" traf auf große Begeisterung bei den Zuhörern.